Gazette Neue Musik in NRW - Ausgabe Oktober 2024

22. September 2024
Autor:Innen Petra Hedler

Gewesen: Ruhrtriennale mit Haugtussa, Chorwerk Ruhr und Julius Eastman – 11.000 Saiten beim Düsseldorf Festival 

Angekündigt: Zeitinsel mit Beat Furrer und Umlandfestival in Dortmund – Hörfest in Detmold – Auftakt NOW! in Essen – Orgelmixturen in Köln u.v.a.m.

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[Ruhrtriennale mit Haugtussa, Chorwerk Ruhr und Julius Eastman]

Wie schon in Abendzauber (s. September-Gazette) begegnen sich in Haugtussa klassische und neue Klänge rund um einen romantischen Topos. Den Ausgangspunkt bildet das gleichnamige Werk des norwegischen Schriftstellers Arne Garborg, das Edvard Grieg so faszinierte, dass er noch im Jahr seines Erscheinens (1895) Teile davon vertonte und schließlich 1898 acht Lieder als Zyklus für Stimme und Klavier veröffentlichte. Erzählt wird die Geschichte der jungen Veslemøy, die unter ärmlichen Bedingungen mit ihrer Mutter im ländlichen Norwegen lebt. Diese realistische Ebene wird verwoben mit einer mystischen, die durch Veslemøys innere Verbindung zu ihrer verstorbenen Schwester geprägt ist und ihr Zugang zu transzendentem Wissen und fantastischen Naturwesen eröffnet. In der Gesellschaft der Gleichaltrigen macht sie das zu einer Außenseiterin, die Faszination, Angst und Ablehnung zugleich auslöst und mit dem Spitznamen Haugtussa, Troll- oder Bergmädchen, bedacht wird. Doch Veslemøy ist auch eine ganz normale Jugendliche, die sich verliebt, ihre erwachende Sexualität erkundet und in Depression und Verzweiflung stürzt, als sie verlassen und betrogen wird. 
Der Regisseurin Eline Arbo gelingt mit dem Nationalteatret Oslo eine stimmige Umsetzung dieser vielschichtigen Erzählung. Die Bühnenausstattung ist minimalistisch und deutet mit wenigen Requisiten – ein Bett, ein Spinnrad – das ländliche Szenario an. Eine wichtige Rolle spielt die Lichtregie: Schlanke, raumhohe Lichtstelen werden effektvoll in Szene gesetzt, tauchen den Raum in geheimnisvolles Licht und bilden in ihrem An und Aus, Auf und Ab zugleich die Wetterkapriolen der Bergwelt, die emotionalen Wallungen der beteiligten Personen und das Wirken der jenseitigen Wesen ab. In Verbindung mit Nebelschwaden und der eindrucksvollen Industriekulisse der Bochumer Jahrhunderthalle könnte sich dies leicht in atmosphärischem Bühnenzauber erschöpfen, doch das verhindern die Darstellenden und die Musik. Vor allem Kjersti Tveterås verkörpert auf sehr nahbare Weise die junge Veslemøy in all ihren Facetten – mal naiv und verspielt, mal neugierig und staunend, mal geheimnisvoll und dunkel, mal ängstlich und verzweifelt, mal selbstbewusst und stark. Ihr zur Seite tritt Adrian Angelico als Stimme der toten Schwester. Der warme Mezzosopran gibt Griegs Liedern eine starke Präsenz und so wie die geheimnisvolle Figur der Schwester der Protagonistin tröstend und stärkend zur Seite steht, so sorgt Griegs Musik für Ruhepunkte und lässt die Zeit still stehen. Demgegenüber schlagen die emotionalen Wogen hoch: Während eines gemeinsamen Aufenthalts in den Bergen verliebt sich Veslemøy in Jon (Christian Ruud Kallum) und aus einem kindlichen Spiel entspinnt sich eine erotische Begegnung voller Staunen, Lust und Verletzlichkeit. Umso größer ist ihre Verzweiflung als Jon sie wegen einer besseren Partie versetzt, doch mit der gleichen Intensität stürzt sie sich in ihre seelischen Abgründe, die durch die dunklen Mächte der Anderswelt verkörpert werden. In einer dramatischen, düsteren Szene versuchen diese sie mit schwarzen Schlieren einzukreisen und von ihr Besitz zu ergreifen, doch Veslemøy widersteht ihren inneren Dämonen, die sinnbildlich für Depression und Suizid stehen. Statt Selbstaufgabe wählt sie den Weg der Selbstermächtigung, nutzt ihren Schmerz, um sich ihrer selbst bewusst zu werden, und stellt damit ein klares Gegenbild dar zu all den weiblichen Figuren, die wahlweise als heroische Opfer oder Femme fatale, schuldbeladen und Erlösung heischend durch die romantische Landschaft geistern. Griegs klarer, unmittelbarer Klangsprache setzt der niederländische Komponist Thijs van Vuure einen überwiegend elektronischen Soundtrack entgegen, der die dunklen, gefährlichen Facetten der Geschichte ausloten will. Sich aufschaukelnde Rhythmen, dumpfes Pochen und Wummern, treibende Technopassagen und vibrierende Sphärenklänge fügen sich gut ins Geschehen, doch die Musik bleibt oberflächlich und illustrativ, kommt letztlich über gut gemachte Theatermusik nicht hinaus.

Neben seinem Einsatz bei der Produktion Abendzauber mit Werken von Bruckner und Björk war das Chorwerk Ruhr bei der Ruhrtriennale wie gewohnt auch mit einem eigenen Programm vertreten, für das Florian Helgath ganz besondere Stücke ausgewählt hatte. Den Auftakt machten Messiaens selten aufgeführte Cinq Rechants für 12 Stimmen, bei denen kraftvolle, rhythmisch markante Refrains mit transparenten, manchmal nur hingehauchten Strophen abwechseln. Der von Messiaen selbst geschriebene Text umkreist die Liebesgeschichte von Tristan und Isolde teilweise unter Verwendung einer Phantasiesprache, die dem Klang eine weitere farbige Facette hinzufügt. Nach einer Motette des Renaissancekomponisten Vicente Lusitano, die das Publikum in einen wohligen dichten Klangstrom hüllte, kam ein für unsere Ohren ungewöhnliches Stück der US-amerikanischen Komponistin Caroline Shaw zur Aufführung. Die 1982 in North Carolina geborene Shaw begann bereits mit zwei Jahren Geige zu spielen und arbeitete sich zunächst am klassischen Standardrepertoire ab. Doch das genügte ihr bald nicht mehr; ohne Berührungsängste befasste sie sich mit allem, was klingt und tönt, und begann zu experimentieren. Unter anderem ging sie mit Kanye West auf Tournee, von dem sie sich allerdings distanzierte, als dieser mit absurden antisemitischen Äußerungen immer mehr ins rechte Lager abdriftete und zum Trump-Fan mutierte. Für einen Überraschungserfolg sorgte sie bereits 2013, als sie mit dem für das Ensemble Roomful of Teeth geschriebenen A-cappella-Stück Partita als damals jüngste weibliche Person den renommierten Pulitzer Prize einheimste und eben dieses Werk brachte Chorwerk Ruhr nun in einer erweiterten Fassung für 20 Stimmen zu Gehör. Die vier Sätze sind nach barocken Tanzformen benannt und den Auftakt der Allemande bildet ein vielstimmiger Sprechchor, in den u.a. Tanzanweisungen, ein Zitat von T.S. Eliot und Instruktionen zu Sol LeWitts Wall Drawing einfließen und der sich bald in einen intensiven, markanten Klang verwandelt. Dieses Anzapfen ganz unterschiedlicher Quellen sowie das unbekümmerte Nebeneinander von experimentellen Ansätzen und voll tönendem Gesang ist kennzeichnend für das gesamte Werk. Shaw lässt die Sänger und Sängerinnen summen, grummeln, hecheln und wispern, sie spielt mit ihrem Atem und ließ sich vom Kehlkopfgesang der Inuit inspirieren (was ihr den Vorwurf der kulturellen Aneignung einbrachte), doch immer wieder finden die Stimmen zu einem fülligen Wohlklang, wie er in einem Werk Neuer Musik kaum denkbar wäre. Dem Chorwerk Ruhr machte diese Entdeckungsreise hörbar Spaß und genauso viel Spaß machte es, dabei zuzuhören. An einer Stelle des Werks klingen volkstümliche Melodien an und in Absprache mit der Komponistin durften hier auch heimische Klänge einbezogen werden – in Bochum kann das natürlich nur das Steigerlied sein. 

Ein weiterer Schwerpunkt galt dem US-amerikanischen Komponisten Julius Eastman. Mit dem Ensemble Wild Up waren Profis aus Los Angeles angereist, die sich schon seit einiger Zeit intensiv mit seiner Musik befassen und ihm bereits vier CD-Veröffentlichungen gewidmet haben. Eastman (1940 bis 1990) war schwul und schwarz sowie am Ende seines Lebens obdachlos und drogenabhängig, womit er – praktisch als Inbegriff der Intersektionalität – alle Kategorien abdeckte, die im offiziellen Musikbetrieb konsequent ausgegrenzt wurden. In den 70er Jahren war er im Umfeld von Feldman und Cage aktiv, geriet mit letzterem jedoch heftig aneinander. In seiner Interpretation eines Solos aus Cages Song Books brachte Eastman seine Homosexualität auf explizite Weise zum Ausdruck, worauf Cage not amused war. Die Freiräume, die viele von Cages Werke offerieren, wollte dieser gerade nicht als Einladung zur Selbstdarstellung verstanden wissen. Ganz im Gegenteil ging es ihm darum, den Einfluss des Ego zu reduzieren, was er u.a. durch den Einsatz von Zufallsverfahren zu erreichen versuchte. Hinzu kam, dass Cage seine eigene Homosexualität in der Öffentlichkeit konsequent ausblendete, worin ihm die Musikwelt bereitwillig folgte. Eastmans Ansatz ist dem diametral entgegensetzt: Sowohl mit seiner Sexualität als auch mit seinem Schwarzsein ging er sehr offensiv um, was u.a. in der Wahl seiner Werktitel zum Ausdruck kommt. In seinen offiziellen Verlautbarungen benutzte er demonstrativ das N-Wort, was nicht als simple Provokation zu werten ist, sondern als Weigerung, sich der herrschenden Szene um den Preis der Selbstverleugnung anzupassen. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass die Ausblendung der diskriminierten Identitäten gerade nicht für Neutralität sorgt sondern die herrschenden Normen bestätigt und an der Lebensrealität einer Person wie Eastman gnadenlos vorbeiläuft.
Eine solche Haltung war für die damalige Zeit offenbar zu viel. Eastman fiel durch alle Raster, starb krank und verarmt und wurde erst in den letzten 20 Jahren 'wiederentdeckt'. Bei der Ruhrtriennale brachte Wild Up ein historisches Konzert zur Aufführung, das Eastman 1980 an der Northwestern University gegeben hat und das seine inzwischen bekanntesten Werke Evil Nigger, Gay Guerilla und Crazy Nigger umfasst, wobei die ersten beiden in einer Ensembleversion erklangen. Die Stücke werden oft als minimalistisch gelabelt, aber die Power und Ekstase dieser Musik geht weit über das hinaus, was man üblicherweise aus dieser Ecke kennt. In Evil Nigger baut sich ein einfaches Motiv in irrwitzigen Klavierläufen zu dichten Klangschichten auf, nimmt wiederholt Anlauf und wird zusätzlich von schweren Streicherklängen grundiert. In Gay Guerilla verdichtet sich eine Punktwolke, breitet sich aus und gerät in einen immer forcierteren rhythmischen Sog. Crazy Nigger kam in einer Fassung für vier Klaviere zu Gehör; durch den homogeneren Klang ist die minimalistische Struktur noch ohrenfälliger, aber auch die Unerbittlichkeit, die sich teilweise zu einer wütenden Penetranz steigert. Zum Schluss kommen weitere Ensemblemitglieder auf die Bühne, so dass 24 Hände die vier Instrumente zum Glühen bringen. 
In einem zweiten Konzert interpretierte Wild Up mit Buddha ein späteres Werk Eastmans. Es entstand 1984 und basiert auf einer Partitur, die in der Form eines großen Eis hingetüpfelte Noten ohne Taktstriche präsentiert, woraus man nach Aussage des Ensembleleiters Chris Rountree fast alles machen kann. Ein über dem Ei schwebender Strich wird als Fermate gedeutet, was in der Praxis zu Aufführungen von bis zu 14 Stunden Dauer geführt hat. Bei der Ruhrtriennale beschränkte man sich auf 'nur' vier Stunden, doch auch diese wurden mir zu lang. Im Gegensatz zu Eastmans energetischen früheren Werken, ist Buddha in der Bochumer Version sehr viel ruhiger und meditativer, verliert dadurch aber auch an Stringenz und Substanz. Es ist eine Musik wie im Halbschlaf, suchend ohne zu finden, kleine Motive tauchen auf, kreisen um sich selbst und verlieren sich wieder, eine von turbulenten Pianoläufen geprägte Passage sorgt für vorübergehende Verdichtung, bleibt jedoch ohne Folgen. Publikum und Musizierende kommen und gehen, das gehört zum Konzept, charakterisiert aber auch eine Musik der Unverbindlichkeit, der die drängende Kraft der früheren Stücke fehlt.

[11.000 Saiten beim Düsseldorf Festival]

Während Eastman sich 1980 auf vier Flügel beschränken musste, gab es für Georg Friedrich Haas keine derartigen Begrenzungen. Für sein Werk 11.000 Saiten werden 50 Klaviere aufgefahren ergänzt durch die Musiker und Musikerinnen des Klangforum Wien. Dessen künstlerischer Leiter Peter Paul Kainrath sah sich bei einer Führung durch die chinesische Klavierfabrik Hailun in Ningbo mit 100 gleichzeitig spielenden Klavieren konfrontiert und hatte angesichts dieses gewaltigen Erlebnisses die Idee, dass dies Grundlage einer Komposition sein könnte. Offenbar dachte er dabei sofort an Haas, der für seine ausgefeilten, mikrotonalen Klanggebilde bekannt ist und bei so einer verrückten Idee einfach nicht nein sagen konnte. So kam ein 66-minütiges Werk zustande, dass seit seiner Uraufführung in Bozen am 1.8.23 durch Europa tourt und nach Wien, Prag und Amsterdam am 15.9. beim Düsseldorf Festival Station machte. In Halle 7 der Düsseldorfer Messe sind um das mittig platzierte Publikum in einem großen Kreis die aus China angereisten 50 Klaviere postiert, die von in der Region gecasteten Pianisten und Pianistinnen gespielt werden und zwischen denen sich die übrigen Instrumente befinden. Aus zarten Cembalo- und Harfenklängen erhebt sich ein wie aus den Tiefen des nahen Rheins heranflutendes dichtes Wogen, Auftakt für eine etwas mehr als einstündige abwechslungsreiche Klangreise. Dunkles Brodeln, flirrende Insektenschwärme, signalhafte Spitzen, Trommelwirbel, heraufziehende Gewitterfronten – Haas zieht alle Register. Passagen, in denen einzelne Instrumente in den Vordergrund treten, werden abgelöst von dichten Klangströmen, die durch die im Hundersteltonabstand (!) gestimmten Klaviere einen changierenden, fluiden Charakter erhalten, ein Wechselspiel aus An- und Entspannung, Verdichtung und Auflösung. Manchmal ist die Klangwirkung so eigenwillig, dass man kaum glauben kann, dass dies wirklich ausschließlich handgemachte analoge Töne sind und keine Elektronik im Spiel ist. Zum Schluss sorgt energisches Wischen über 50 Tastaturen für ein überbordendes Klanggestöber, das mehrfach ansetzt und schließlich in Wellen ausläuft. Bemerkenswert erscheint – gerade im Vergleich zu Eastman – die Präzision und Akribie, mit der alles abläuft. In der Mitte der Halle thronen große Uhren, die alles im Griff halten und dem Geschehen etwas Maschinenhaftes verleihen. Was bei Eastman orgiastische Wut und Lust ist, ist bei Haas ausgeklügelte Opulenz.

[Termine im Oktober]

Köln

Die Berliner Opernkompanie Novoflot präsentiert vom 5. bis zum 8. Oktober ihren Arnold Schönberg-Zyklus Die Harmonielehre. Nach Veranstaltungen beim WDR (mit Max Czollek und Michael Wertmüller) und im Wallraf-Richartz-Museum (mit dem Asasello Quartett) bildet Die Schönberg-Gala am 8.10. in der Philharmonie das große Finale. In der Philharmonie stehen außerdem Ondřej Adámeks Musiktheater Connection Impossible mit dem Ensemble Modern am 9.10., out of the blue für großes Sinfonieorchester von Claude Lenners am 27.10. und ein neues Werk für Streichquartett von Abel Selaocoe am 28.10. auf dem Programm. 
In der Alten Feuerwache erwarten uns Zett Emm, das Jugendfestival für zeitgenössische Musik mit dem Studio Musikfabrik am 5.10., das Cologne Guitar Quartet am 11.10., das Kommas Ensemble am 15.10., Piano Mechanicus am 18.10., das Fabrik Quartet am 20.10., das Ensemble Garage am 26.10. und das E-Mex Ensemble mit A Tribute to Ruth Crawford vom 31.10. bis 2.11.
Die Musikfabrik ist am 3.10. beim WDR zu Gast und lädt am 7.10. zum Montagskonzert in ihr Studio. In der Kunststation Sankt Peter finden vom 9. bis 23.10. die Orgelmixturen statt. Außerdem erwarten uns das Trio Deliberation am 2.10. und Lunchkonzerte am 5. und 26.10. Der Stadtgarten feiert vom 14. bis 16.10. Fred Friths 75. Geburtstag und widmet sich beim Week-End Fest vom 31.10. bis 2.11. Jazz, Improvisation und Spoken Word. Vom 19.10. bis 9.11. führt das von der Klarinettistin Annette Maye kuratierte 11. Multiphonics Festival in die Welt der Holzbläser und darüber hinaus – mit Abstechern nach Wuppertal und Düsseldorf. 
Das mixed-abled Musiktheater 24 Hebel für die Welt steht vom 10. bis 12.10. im Orangerie-Theater auf dem Programm, die reiheM präsentiert am 15.10. Kate Carr und Mark Vernon, in der Hochschule für Musik und Tanz erklingt am 22.10. Musik von Kurtág und Grisey, ebenfalls am 22.10. ist Javier Areal Vélez im Atelier Dürrenfeld / Geitel zu Gast, das Asasello Quartett kommt am 25.10. in den Sancta Clara Keller, die nächste Soirée Sonique im Lutherturm findet am 30.10. statt und die Kunsthochschule für Medien hat in der Reihe 'Soundings' am 31.10. Takuro Mizuta Lippit aka dj sniff eingeladen.
Einblicke in die freie Szene bekommt man bei ON Cologne und Noies, der Zeitung für neue und experimentelle Musik in NRW, fast tägliche Konzerte veranstaltet das Loft und jeden 2. und 4. Dienstag im Monat sendet FUNKT ein Radioformat mit Elektronik und Klangkunst aus Köln (am 8.10. mit Simon Bahr und am 22.10. mit Natalie Bewernitz & Marek Goldowski). Weitere Termine und Infos finden sich bei kgnm (z.B. die Reihe pianissimo am 11.10. mit Aria Adli & Nepomuk Golding), Musik in Köln und impakt, sowie Veranstaltungen mit Jazz und improvisierter Musik bei Jazzstadt Köln

Ruhrgebiet

In der Bochumer Melanchthonkirche findet am 12.10. ein Werkstattkonzert mit Musik von Arnold Schönberg, Günther Becker und Darius Milhaud statt.

Das Dortmunder Konzerthaus widmet sich in einer Zeitinsel vom 2. bis 6.10. Beat Furrer. Neben einem Gespräch mit Furrer stehen sein Enigma-Zyklus mit dem Chorwerk Ruhr, ein Konzert mit dem Klangforum Wien und eine konzertante Aufführung seiner Oper Begehren auf dem Programm. Das Umlandfestival rund um die Formation The Dorf schwärmt diesmal am 17.10. und 18.10. ins Hansaviertel aus bevor die Fäden im domicil zusammenlaufen. In der Parzelle spielt Mikhail Mordvinov am 25.10. in der Reihe 'Resonanzen der Moderne' zum 150. Geburtstag von Arnold Schönberg und zum 100. Geburtstag von Luigi Nono. 

Im Duisburger Lokal Harmonie steht am 3.10. das Duo Varner & Töpp auf der Bühne und am 12.10. bringen Lin Chen und Kerstin Petersen als Duo Drums & Pipes in der Mercatorhalle u.a. Werke von Alyssa Aska und Rikako Watanabe zur Aufführung.

Noch bis zum 16.11. ist im Essener Grugapark das Kunstprojekt zeitfensterwunderkammer zu erleben, eine Aktion des Ensembles Oper, Skepsis und Gleisbau zwischen offenem Atelier, Musiktheater und Klanginstallation. Das Ensemble Crush gastiert mit seinem Erdklavier am 8.10. in der Kreuzeskirche und die Musikfabrik kommt anlässlich der Verleihung des Deutschen Tanzpreises an Sasha Waltz am 12.10. ins Aalto-Theater. In der Folkwang Universität stehen Abschlussprüfungen im Fach Komposition am 9.10. und 11.10. und die Tape Session am 17.10. auf dem Programm. In der Philharmonie spielt Lukas Sternath am 6.10. Négy tárgy von Márton Illés und vom 21. bis 23.10. bietet das Ensemble Crush einen Workshop für Jugendliche an. Höhepunkt ist aber das NOW!-Festival, das in diesem Jahr vom 26.10. bis 10.11. unter dem Motto Laissez vibrer steht. Nach der Programmpräsentation am 30.10. erwarten uns am 31.10. der Sandmann von Günter Steinke und Hoffmanns Erzählungen von Johannes Kalitzke. Bereits am 26.10. kann man sich vor Ort in der Neue Musik Zentrale am Viehofer Platz einstimmen lassen. Am 18.10. ist hier auch Eva-Maria Houben zu Gast. Schließlich erwartet uns am 24. und 25.10. noch das Free Essen Festival. Infos hierzu sowie weitere Termine finden sich im Umlandkalender

Im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen finden nach der Premiere im September am 5. und 27.10. weitere Aufführung der Oper Innocence von Kaija Saariaho statt.

Das Makroskope in Mühlheim kündigt für den 26.10. eine dadaistische Klangperformance mit Brorlab und Mik Quantius an. 

Düsseldorf

Das Internationale Düsseldorfer Orgelfestival IDO steht in diesem Jahr unter der künstlerischen Leitung von Frederike Möller. In der Rubrik Modern erwarten uns eine Klanginstallation am 2.10., eine Musiktheater-Performance mit der Gruppe Moment am 9.10., ein Konzert zu Ehren Oskar Gottlieb Blarrs am 10.10., Orgelmusik mit Markus Hinz am 23.10. und Live-Elektronik mit dem Trio Wellenbad am 24.10. Außerdem sind am 11.10. und 26.10. Stummfilme mit Live-Musik zu erleben.
Am 4. und 25.10. wird Manfred Trojahns in der letzten Spielzeit uraufgeführte Oper Septembersonate an der Rheinoper wieder aufgenommen. Bereits zum vierten Mal lädt Irene Kurka am 6.10. zu Singing Future in die Neanderkirche. Mit dabei ist diesmal der Countertenor Daniel Gloger. Das Notabu-Ensemble spielt am 9.10. in der Reihe 'Na hör'n Sie mal' in der Tonhalle u.a. Werke von Rihm und Halffter. Im FFT erwartet uns am 2.10. das Sound-Festival Corporeality und am 27.10. startet die neue Reihe 'Klang & Realität' mit Sound- und Musikrealisationen von Studierenden des gleichnamigen Studiengangs am Institut für Musik und Medien an der Robert Schumann Musikhochschule. Außerdem sind am 20.10. und 21.10. junge Komponisten und Komponistinnen der Hochschule mit drei zeitgenössischen Kammeropern im Maxhaus zu Gast.

Sonstwo

Die Aachener Gesellschaft für zeitgenössische Musik widmet sich in der Reihe 'Hören und Sprechen über Neue Musik' am 4.10. Paul Lovens, gedenkt am 6.10. der Reichspogromnacht und präsentiert am 10.10. aktuellen Jazz. 

Die Bielefelder Cooperativa Neue Musik veranstaltet monatlich einen Jour fixe und kündigt für den 27.10. Cello und Akkordeon im Dialog an und in der Zionskirche erklingen am 6.10. zeitgenössische Improvisationen. 

In der Bonner Brotfabrik ist am 1.10. und 2.10. im Rahmen des Beethovenfestes das mixed-abled Musiktheater 24 Hebel für die Welt zu erleben und die In Situ Art Society feiert vom 17. bis 19.10. unter dem Motto A Decade of Dissonance ihr 10-jähriges Bestehen. 

Vom 3. bis 5.10. veranstaltet die Initiative Neue Musik in Ostwestfalen-Lippe in Detmold das diesjährige Hörfest unter dem Motto Im Rausch der Klänge. Mit dabei sind u.a. das Ensemble Horizonte, das Posaunenensemble Bonecrusher und das Dreieck-Quartett aus Weimar. 

Das Krefelder Theater am Marienplatz verbindet in der neuen Spielzeit jeweils freitags um 22 Uhr Texte und Musik und das Ensemble Crush präsentiert am 12. und 13.10. mit KlangStadtKrefeld24 eine Klangtour und ein Konzert.

Im Rahmen der Marktmusik interpretieren Theresa Szorek und Delia Ramos Rodríguez am 19.10. in der Mönchengladbacher Citykirche Kurtágs Kafka-Fragmente.

Fred Frith ist am 13.10. im Rahmen eines Gesprächskonzerts in Monheim zu Gast. 

Noch bis zum 6.10. findet in Münster das Klangzeitfestival statt. Mit dabei sind u.a. das Posaunenensemble Bonecrusher, das Trio Abstrakt und das Ensemble Consord, das eine Neuinterpretation von Kagels Staatstheater präsentiert. In der Black Box stehen Simon Nabatov am 10.10., das Duo Mouthwind am 13.10., die Band Hilde am 20.10., das Runde Ecken Festival am 25. und 26.10. und das Ensemble A am 27.10. auf dem Programm.

Multisensorale Landschaften sind am 4.10. in der Reihe 'soundscaping' im Lichtturm in Solingen zu entdecken und Thomas Taxus Beck inszeniert am 28.10. auf dem Waldfriedhof die Kompositions-Installation Stille halten.

Am 17.10. widmen sich Studierende des Wuppertaler Ablegers der Kölner Hochschule für Musik und Tanz dem Komponisten Valerio Sannicandro. Im ort stehen ein Doppelkonzert mit den Duos Varner & Töpp sowie Labropoulou & Parvaresh am 5.10., ein Live-Hörspiel mit Musik nach einem Roman von Marietta Navarro am 10.10. und ein musikalischer Kaffeeklatsch anlässlich des 150. Geburtstages von Gertrude Stein am 27.10. auf dem Programm.

Weitere Termine mit improvisierter Musik finden sich bei NRWJazz.

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Impressum:
Konzept, Redaktion & Umsetzung: Petra Hedler

neuemusik@kulturserver-nrw.de

Partnerprojekt der Stiftung kulturserver.de gGmbH
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redaktion@kulturserver.de

 

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